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Aktion anlässlich des Besuchs...

..der Grünen Umweltministerin Thekla Walker bei den Heilbronner Salzwerken.

Thekla Walker, als grüne Ministerin für Umwelt Nachfolgerin von Franz Untersteller, fährt derzeit durch Baden-Württemberg und hat am 4. August das Heilbronner Salzbergwerk besucht. Denn dort findet ihrer Pressemitteilung zufolge eine "umweltgerechte und schadlose Entsorgung gefährlicher Abfälle" statt. Da sind die Umweltverbände anderer Ansicht und berufen sich unter anderem auf den Schweizer Umweltexperten Marcos Buser, der prognostiziert: "Salzbergwerke saufen irgendwann ab." Das wäre für Heilbronn und das Unterland ein GAU, zumal der Giftmüll von der SWS-AG so eingelagert wird, dass man ihn nicht zurückholen kann. Franz Wagner von der BI Energierwende und Stadtrat Dr. Erhard Jöst von der Partei Die Linke haben deshalb vor dem Eingangstor des Verwaltungsgebäudes bei Walkers Besuch mit dem GIFT-Schriftzug demonstriert. Jöst kündigte eine Anfrage an, ob es in letzter Zeit im Zusammenhang mit den Unwettern im Salzbergwerk Wassereinbrüche gegeben habe. Und er möchte von der SWS-Direktion wissen, ob sie die Sicherheit
auch dann garantieren kann, wenn es zu Umweltkatastrophen kommt wie sie
sich vor kurzem in Nordrhein-Wesrfalen und Rheinland-Pfalz ereignet haben.
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Dr. Erhard Jöst

Hier dazu eine Pressemitteilung von der Bürgerinitiative GegenGift Heilbronn/UnterLand:

04.08.2021 Zum Besuch von Umweltministerin Walker in der UTD Heilbronn

„Aus den Augen, aus dem Sinn“ ist nicht nachhaltig

BI GegenGift Heilbronn/UnterLand kritisiert fehlende Langzeitsicherheit

Zumeldung zur Pressemitteilung 187/2021 vom 04.08.2021 des Umweltministeriums Baden-Württemberg „Von zentraler Bedeutung für die Energiewende und für die umweltgerechte Entsorgung gefährlicher Abfälle“Heute besucht die neue baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker die Untertage-Giftmülldeponie („UTD“) im Heilbronner Bergwerk und lobt sowohl die dortige Giftmülllagerung als auch das geplante Südlink-Gigakabel durch die Bergwerke Heilbronn und Kochendorf. Formulierungen wie „schadlose Entsorgung gefährlicher Abfälle“ vernebeln dabei, worum es wirklich geht: die Lagerung giftiger Abfälle für ewige Zeiten in einem „gebrauchten“ Salzbergwerk, das nie für diesen Zweck geplant und gebaut wurde. „Durch ‚aus den Augen, aus dem Sinn‘ kann man die Gefahren nicht wirklich aus der Welt schaffen. Solches ‚Entsorgen‘ macht uns große Sorgen, denn wir sehen einen erheblichen Mangel an Langzeitsicherheit des Bergwerks. Auch der renommierte Schweizer Geologe und Deponieforscher Marcos Buser hat immer wieder auf die Unsicherheit umgenutzter Salzbergwerke hingewiesen, sowohl als Deponie als auch als Versatzbergwerk“, erklärt Franz Wagner von der BI GegenGift Heilbronn/UnterLand. Es ist bedenklich, dass mit Stadt Heilbronn und Land Baden-Württemberg die Besitzer der Bergwerke gleichzeitig für die Deponieentwicklung und ihre eigene Aufsicht zuständig sind und dadurch unlösbare Interessenskonflikte bestehen, die aus unserer Sicht zu Verlust an Sicherheit führen. Wir erwarten von der Ministerin, dass sie hier wirksame Konzepte entwickelt und nicht die Mauscheleien ihres Vorgängers fortführt.

Das gilt ebenso für das Leitungsprojekt Südlink. Keineswegs dient dieses der Energiewende, sondern es bremst diese aus, weil es falsche Energiemarkt-Strukturen und ein schädliches Strommarktdesign zementiert, bei Stromkosten das Verursacherprinzip aushebelt und dabei noch Milliarden Euro den Haushaltsstrom-Kunden entzieht und in falsche Hände gibt.

Walkers Aussage zu Südlink „Mit dem Verlegen der Kabel tief unter die Erde vermeiden wir Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Natur in dieser dicht besiedelten Region“ führt in die Irre. Tatsächlich gibt es erhebliche Bedenken gegen die Führung der Leitung durch die Bergwerke.

„Schon bisher passen Sicherheitsanforderungen, Betriebsnotwendigkeiten und Zeitperspektiven der Salzförderung und der Giftmüll-Lagerung nicht zusammen. Und nun kommt mit der Stromleitung eine dritte konkurrierende Betriebsform hinzu, die z.B. mit zwei zusätzlichen Schächten die Wassersicherheit des Bergwerks nochmals verschlechtert“, so unsere klare Kritik an der Kurzsichtigkeit der Planung.Es gab die schädliche gesetzliche Vorfestlegung, dass bei der Südlink-Planung mit wenigen Ausnahmen nur unterirdische Trassen geprüft werden sollten. Deshalb wurde auch für den Bereich Bad Friedrichshall / Neckarsulm / Heilbronn auf die notwendige Prüfung verzichtet, ob hier für die Neckarquerung nicht ausnahmsweise eine Freileitung geeignet wäre. Denn gerade in diesem Bereich gibt es bereits eine große Zahl an Strom-Freileitungen, auch über den Neckar, da wäre es problemlos möglich gewesen, auch Südlink als Freileitung zu bauen.

Wer nur, wie hier geschehen, zwei schlechte Alternativen vergleicht, wird keine gute Lösung finden.

Rückfragen gerne an:

Franz Wagner, gegengift@gegengiftheilbronn.de

BI GegenGift Heilbronn/UnterLand

Unsere Sorge: der Giftmüll unter Heilbronn und Kochendorf

www.GegenGiftHeilbronn.de - gegengift@gegengiftheilbronn.de