Die linke Stadträtin Maria Haido hat bei der Kundgebung des Bündnisses Netzwerk gegen Rechts vor der Heilbronner CDU-Zentrale für uns gesprochen. Dabei ging es um die gemeinsamen Abstimmungen von CDU und AfD im Bundestag zu Asylfragen. Die Brandmauer ist eingerissen. - Neben ihrem Beitrag gab es auch Beiträge des Bündnisses, von Verdi, einem Pfarrer, dem kurdischen Verein und der SPD. Über tausend Menschen nahmen an der Kundgebung teil.

Mehr Infos zum Bündnis hier:  Netzwerk gegen Rechts Heilbronn (NgR)

Hier die Rede von Maria Haido:

Ich freu mich sehr, dass heute so viele Menschen ein Zeichen gegen Faschismus und Hetze setzen wollen.

Ich bin Maria Haido, linke Stadträtin hier in Heilbronn. Mit Gise Schulz von der Linken habe ich mir Gedanken zu dem Thema gemacht.

Ich bin schockiert, wenn ich von Attentaten wie in Magdeburg und Aschaffenburg höre, es schmerzt mir in der Seele.

Dass aber nun die CDU sich der AfD annähert und über Populismus ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzt ist ein fataler Fehler. Man bestraft damit viele unschuldige Menschen.

Aus einem schlechten Wahlkampftrick von Merz wird dann bittere Realität für viele Menschen, die hier leben.

Allerdings müssen wir nicht warten bis Merz an der Regierung ist, so wurde vorgestern aus Heilbronn eine junge Frau abgeschoben, die im Pennymarkt gearbeitet hat und dort eine Ausbildung anfangen wollte. Sie ist heute schon in Georgien. Und dann sprechen sie von Fachkräftemangel.

Im Gegenteil müssten wir für die Integration von Geflüchteten mehr Personal einsetzen, Psychologen, Sozialarbeiter*Innen, Streetworker, um die Probleme an der Wurzel zu packen. Nicht nur für Geflüchtete, sondern auch für alle anderen, etwa unsere Kinder nach der Coronazeit.

Aber dafür brauchen wir auch das Geld. Geld das heute lieber für Militär ausgegeben wird. So geht heute schon beinahe jeder fünfte Euro vom Bundeshaushalt in Rüstung. Das soll jetzt auch noch gesteigert werden!

Und wir müssen endlich an die Fluchtursachen ran.

Waffenexporte gehören verboten. Was passiert mit deutschen Waffen im Gazastreifen?

International darf nicht auf weitere Eskalation gesetzt werden. Verhandelt endlich.

Die Länder des globalen Südens dürfen nicht weiter ausgebeutet werden. Und was passiert bei der zunehmenden Klimakrise? Das wären Probleme mit denen sich der Bundestag beschäftigen sollte, nicht mit rechtem Populismus.

Das die Vernunft siegt und nicht die Hetze, dafür stehen wir alle da! Lasst uns weiter kämpfen: gegen den aufkommenden Faschismus.

Nie wieder ist jetzt!